Veränderung. Genau das war das Wort welches ich suchte, als ich die Menschen sah, mit denen ich zusammen auf eine Schule ging und so einiges erlebt hatte. Man sah es nicht mit bloßen Augen, nein man musste schon genauer hinsehen. Teenager die ins Collage gingen, kamen nun in den Ferien als halbe Erwachsene zurück. Sie wurden reifer. Und auch wenn man es von außen nicht sah, würde man es bemerken, sobald man mit ihnen sprach.
Ich saß auf einer Bank und beobachtete diese Menschen. Auch ich hatte mich verändert. Mit jeden weiteren Jahr welches ich lebte, veränderte ich mich ein kleines bisschen. Als Julia und ich uns im vergangenen Jahr getrennt hatten, verlief mein Leben ziemlich einseitig. Ich stand auf, traf mich mit neuen Freunden und legte mich in der Nacht wieder schlafen. Wie es bei ihr aussah wusste ich nicht. Ich hatte mir gesagt, dass es besser sei, sie ziehen und ihren eigenen Weg gehen zu lassen. Es war besser so. Doch die Angst, sie wieder zu sehen und das Gefühl zu bekommen sie wiederhaben zu wollen, ihre Nähe zu spüren, befasste mich, seit ich wieder zurückgekehrt war.
Ich stand auf. Die Sonne war untergegangen. Als ich mich umdrehte, stockte mir der Atem. Ich schloss die Augen, nur um sie wieder zu öffnen, um sicher zu gehen das ich mich nicht täuschte. Es war keine Täuschung. Da stand sie. Ich konnte sie sehen, doch sie konnte mich nicht sehen. Ich war zu weit weg. Automatisch setzten meine Beine sich in Bewegung und gingen auf sie zu. Nein ich war in wenigen Sekunden bei ihr.
Bevor ich mich zu erkennen gab, wartete ich ein paar Minuten. Ich musterte sie. Sie hatte sich eigentlich kaum verändert, vom äußerlichen zumindest. Doch irgendwas war anders, ich spürte es. Vielleicht lag es an ihrer Haltung oder war es ihr Gesichtsausdruck?? Ich wusste es nicht. Mein Herz schlug schneller als ich ein Schritt vorwärts ging und mich zu erkennen gab. Sie sah mich sofort, und als sie mich so ansah, wusste ich, dass sie sich doch nicht so viel verändert hatte. Das Lächeln was auf ihren Lippen erschien, war immer noch das selbe. Genauso wie das funkeln in ihren Augen, als sie mich sah. Ich erwiderte ihr Lächeln und Widerstand den Verlangen sie in meine Arme zu nehmen. Ich hatte sie vermisst, das spürte ich. "Hey", sagte ich und spürte wie meine Stimme brach, deswegen beließ ich es dabei. Ich schaute sie mir genau an. Sie trug noch die Kette, die ich ihr vor wenigen Jahren geschenkt hatte. Ich musste lächeln. Wie glücklich ich zu dieser Zeit noch gewesen war, bevor diese ganzen Schwierigkeiten dazukamen. Ich schaute ihr wieder ins Gesicht und wartete gespannt auf ihre Antwort. Ich wollte ihre Stimme hören. Eine Stimme die ich überall heraus erkennen würde...